Weekend Reader Woche 26

2015-06-28
4 min read

![]({{ “IMG_0168.png” | asset_url }})

Auf vielfachen Wunsch

Der CEO von Evernote Phil Libin stand Rafael Zeier Rede und Antwort. Der Artikel erschien, zu recht, mehrfach in meiner Twitter Timeline. Er spricht über seine Suche nach dem Nachfolger, die Produktvisionen von Evernote und eben auch über Ansätze plattformübergreifend zu entwickeln:

Wenn man sagt, es kommt nicht darauf an, ob es ein Fernseher, ein Telefon, eine Uhr, iOS oder Android ist, dann bekommt man den kleinsten gemeinsamen Nenner. Noch nie wurde qualitativ hochstehende Software so entwickelt. Man bekommt Dinge, die sich unförmig und unpassend anfühlen.

Er kommt damit auf den gleichen Schluss, den ich mit Tetris und dessen L-Steinen bereits einmal beschrieb.

Auch mit Aussagen wie der Content-Erstellung in Word, etc. trifft er bei mir ein sehr offenes Ohr. Nicht auszudenken, wenn Erich am Weihnachtsfest damals Evernote in die SBB gebracht hätte. Keines der OneNote-Sync- und O365-Account-Probleme würde bestehen…

Unter der Haube

iOS 9 ist eher ein Stabilitätsrelease, dass nicht mit Paukenschlag neue Features bringt. Unter der Haube wurde aber viel gutes getan. Beispiel ist die Option iOS Updates auch mit weniger lokalem Speicher durchzuführen. Apps werden einfach gelöscht und aus dem App Store automatisch wieder herunter geladen.

Die Zeiten der grossen Würfe auf Anwenderseite sind wohl eher vorbei. Mobile Betriebssysteme sind «gut genug» und unterscheiden sich nur noch in Details. Deshalb sieht man bei den drei Grossen auch ähnliche Entwicklungen. Künstliche Intelligenz und Assistenten-Funktionen ob sie nun Now, Siri oder Cortana heissen werden wohl die nächsten Jahre dominieren.

Microsoft macht eine bessere Youtube-Suche als Google

Wenn man also mal aus dem Auto-Play-Loop von Youtube kommt, kann man durchaus Videos mit Bing suchen. Viele fragen sich ja, weshalb Microsoft Bing überhaupt noch weiter entwickelt. Zu unbrechbar scheint die Übermacht von Google. Ein Indiz kann die WWDC von Apple bringen. Apple sagte, die eigene Kartenanwendung Apple Maps sei die dominierende Kartenanwendung auf iOS. Also nicht die hoch gelobte Google Maps. Auch die Suchkonkurrenz DuckDuckGo erhält regen Zuwachs. Die Position im Standard eines Betriebssystems ist also ein enormer Vorteil. Und wo wird Bing bald Standard sein? Windows 10, und damit auf dem Grossteil der Desktop-Computer dieser Welt.

Eine mächtige Frau

Taylor Swift verändert mal kurz die Vertragsbedingungen von Apple. In einem offenen Brief auf ihrem offiziellen Tumblr beschrieb sie ihre Gründe für die Entfernung des Hit-Albums «1989». Sie attestiert Apple gute Absichten im Weg zu nachhaltiger Entlöhnung von MusikerInnenn, stört sich aber an den drei Monaten Gratiszugriff. Apple könne diese Zeit den Anwendern zur Verfügung stellen, aber aus eigener, gut gefüllter Kasse die MusikerInnen entlöhnen. Apple reagierte prompt mit einem Tweet von Eddy Cue und ändert seine Vereinbarungen entsprechend. Eine übermächtige Musikerin oder ein wohl geplanter PR-Stunt? Die Meinungen decken das ganze Spektrum.

Gratis Windows, oder doch nicht

Da lehnte man sich wohl etwas weit aus dem Fenster. In einem Tweet und einem Blog Post versprach Microsoft ein legitimes Windows 10 Update wenn man im Insider-Programm angemeldet war. Bald danach ruderte man etwas zurück. Vielleicht verstehen jetzt auch Laien mit welchen undurchsichtigen Lizenzbedingungen wir Unternehmen uns auseinandersetzen müssen. Es gibt nicht umsonst Microsoft Certified Licensing Specialists und eine ganze Beraterbranche rund ums Thema.

Es gibt irre Orte auf der Welt

In Kanada gibt es eine Minenarbeiterstadt, die den wirtschaftlichen Realitäten zum Opfer fiel. Ich bin immer wieder fasziniert von solchen architektonischen Misserfolgen.

Via Claudio Schwarz und sein Curatii 11.

Was braucht es um ein grossartiger Produktmanager zu sein?

Charlie Kindel, einer der grossen in dem Umfeld, dokumentiert seinen «Tweet storm» zum Thema. In Essenz macht ein PM nichts, schaut aber das andere das richtige machen. Ganz im Sinne von Bernhards klasssichen Folienzitat von Harry S Truman erreicht man nur gemeinsam Grossartiges.

Klassische Landkarten

Tolle Sammlung historischer Karten. Via Joel Housman der sich eine römische Karte ausdrucken liess und sie jetzt in der Wohnung hängen hat. Gute Idee.

Blackberry wird zum Roboter

Blackberry soll an einem Android Gerät arbeiten. So als Laie halte ich es für keine sonderlich gute Idee. Sich in den Haifisch-Pool von Android-Herstellern zu begeben wo wenige bis niemand Geld macht? Mit welchem Differentiator? Hardware-Tastatur? Viel Glück.

EFF Datenschutzrating

Eine der wenigen Organisationen die im Sinne der Anwender arbeiten, ist die EFF. Sie gibt deshalb regelmässige Berichte zu Datenschutz-Themen heraus. Wer lieber Kunde als Produkt ist, sollte sich die Tabellen mal ansehen1.

Skype Translator spricht nun deutsch

Tönt für mich noch immer wie Magie und ich konnte es auch noch nicht selber testen. Das Versprechen Deutsch simultan in Englisch zu übersetzen, ist aber grossartig.

Accessibility nicht nur aus Verpflichtung

Iconfactory, u.a. Entwickler des grossartigen Twitterclients Twitteriffic, beschreiben Verkaufszahlen nach dem Feature von Apple in deren «Accessibility» Kategorie. Man kann also durchaus auch Profit aus Barrierefreiheit schlagen.

Doch keine künstlichen Gewichte in Beat Kopfhöhrern?

Der Skandal der keiner ist.


  1. Der Begriff Kunde ist bei SBB gerade sehr aktuell. Das Kundenverständnis ist weniger offensichtlich als man meinen möchte. Im Spital machte ich mir Gedanken zum Kundenbegriff… Wer ist der Kunde eines Spitals? Oder um es einfacher zu machen, ist das Auto Kunde des Garagiers? Nume so. ↩︎