Microsoft macht es Android und iOS Entwicklern leichter

2015-06-02
2 min read

Microsoft kämpft mit der wahrgenommenen App-Lücke von Windows Phone und Windows 8.11. Damit dies mit dem neuen Paradepferd Windows 10 nicht passiert prüfte man verschiedenes. In den letzten Jahren hatte man öfters auf die Crossplattform-Entwicklung mit Hilfe von Xamarin hingewiesen. Auch von Virtualisierungen im Stil von Blackberry war die Sprache. In der gestrigen Ankündigung setzt man auf die einfache Portierung von Apps. Das könnte die App-Lücke effektiv noch weiter schliessen. Doch sind dies die Apps die man auf seiner Plattform will? Sind dies die Apps die Leute zum Umstieg bringen?

App Maturitäten

Grob könnte man Apps in vier Kategorien unterscheiden.

  • Vorhandensein: Apps sind auf verschiedenen Plattformen vorhanden. Die Apps unterscheiden sich aber im Funktionsumfang teilweise stark. Das ist der Bereich den einfache Portierungen und Cross-Plattformentwicklungen meist adressieren. Die Stufe hilft aber nur bei oberflächlichen Vergleichen. Das Frustpotential von Anwendungen die weniger Funktionsumfang haben als das Pendant auf einem anderen Betriebssystem ist enorm hoch.
  • Featuregleichheit: Anwendungen haben auf allen Plattformen den selben Funktionsumfang. Das bedingt schon einen gewissen Aufwand in der Entwicklung. Hier ist Cross-Plattform die Strategie der Entwickler.
  • Guter Bürger: Einen Schritt weiter geht der gute Bürger. Er adressiert auch spezifische Funktionen der Plattform. Sei es Fingerabdrucksensor zur Entsperrung oder spezifische Cloud-Dienste zur Speicherung von Einstellungen und Daten. Der gute Bürger ist ein wertvoller Einwohner für die Plattform. Hier will jeder OS- und Gerätehersteller die Entwickler hinbewegen.
  • “Platform first”: Das höchste Gut aller OS- und Gerätehersteller sind exklusive Apps. Anwendungen die für eine gewisse Zeit, oder immer ausschliesslich auf der eigenen Plattform verfügbar sind. Die Anwendungen können einen “Halo-Effekt” auf potentielle Käufer haben. Hier ist aktuell Apple mit seinem grossen Ökosystem und einer kaufwilligen Anwenderschaft positioniert.

Die Anstrengungen von Microsoft adressieren erstmals die ersten beiden Stufen. Diese sind die Basis, und daher begrüsse ich die Initiative. Im eher Desktop-orientierten Anwendungsbereich sehe ich auch durchaus Potential für gute Bürger oder “Platform first” Anwendungen. Schliesslich hat Microsoft in diesem Geschäft klassisch einen sehr guten Stand. Ob beide Energien in Richtung Mobile drängen können ist eine der interessanten Fragen der nächsten Jahre.